Letzten Sonntag fand das jährliche offene württembergische Judoturnier des JT Steinheim statt. Auch drei Judoka des JC Herrenberg ließen die Gelegenheit auf Verbandebene zu kämpfen, nicht ungenutzt. Mit Erfolg: Die Herrenbergerin Heidi Gall (u16) landete auf Platz zwei, ebenso Simon Brenner (u23). Henrik Riester (u23) erkämpfte sich Platz eins.
Die Kämpferin Heidi Gall zeigte ihr technisches Talent und ihre bis Dato vor allem im Training gesammelte Erfahrung. Anfangs von den Kampfrichteranweisungen noch leicht irritiert, gewann sie zunehmend an Sicherheit und Selbstbewusstsein. Nach zwei Strafen wegen Passivität war Sie dazu angehalten aktiver anzugreifen. Die Ermahnungen zeigten ihre Wirkung schnell, denn prompt drehte Heidi Gall zu einem Hüftwurf (O-goshi) ein und erzielte damit einen Ippon (ganzer Punkt). Im zweiten Kampf erzielte sie durch zwei Waza- aris (zwei Mal halber Punkt) jeweils mit dem Wurf „O- soto- otoshi“. Auch in ihr drittes Duell startete die 13-Jährige mit einem O- soto- otoshi, der ihr erneut einen Waza- ari einbrachte. Diese Wertung brachte sie gut über die Zeit und gewann. Im Kampf um Platz Eins bekam sie im Eifer des Gefechts das Bein ihrer Kontrahentin ins Auge. Nach kurzzeitiger Kampfunterbrechung nahm Heidi Gall all ihren Mut zusammen und kämpfte tapfer weiter. Allerdings musste sie sich dann einem guten Ippon geschlagen geben und erzielte somit einen wohl verdienten zweiten Platz.
Simon Brenner und Henrik Riester kämpften in der Altersklasse u23 ebenfalls mit viel Elan und dem Ziel, an den Erfolg ihrer Vereinskameradin anzuknüpfen.
Simon Brenner startete selbstbewusst im ersten Kampf mit seiner Spezia-Ttechnik Ura-nage. Diese brachte ihm allerdings nur ein Waza- ari ein. Kurz darauf wurde in einen Haltegriff genommen, konnte sich jedoch schnell wieder befreien und beendete den Kampf durch eine weitere Wurftechnik. Im zweiten Kampf versuchte er wieder seine Technik, den Ura- nage, bekam allerdings keine Wertung dafür. Sein Gegner nutzte die Gelegenheit aus und drehte sich im anschließenden Bodenkampf auf ihn und hielt ihn mit Keasa-gatame (Haltegriff) fest. Aus diesem entkam er trotz verschiedener Befreiungsansätze nicht und verlor. In einem seiner nächsten Duelle zeigte er jedoch erneut wie sicher er seinen Spezialwurf „Ura-Nage“ beherrscht und entschied durch diese Aushebe-Technik die Begegnung für sich. In der Endabrechnung ein verdienter zweiter Platz für Simon Brenner.
Henrik Riester, der in diesem Turnier erstmals eine Gewichtsklasse höher kämpfte als noch bei den offiziellen Meisterschaften zu Beginn des Jahres, traf bei seiner ersten Begegnung auf ein bekanntes Gesicht. Der Kontrahent aus Feuerbach bezwang den Herrenberger im Ligabetrieb des Vorjahres noch mit einem Schenkelwurf. Dass sich dies nicht wiederholen wird, signalisierte Riester dem Feuerbacher schnell durch seinen angriffslustigen Kampfstil. Er wich den Wurfansätzen seines Gegners gekonnt aus und erzielte durch einen Harai-goshi die Wertung „Ippon“ (ganzer Punkt), womit er den Kampf vorzeitig zu seinen Gunsten beendete. Ein weiterer Ippon wurde ihm zugesprochen als einer seiner Kontrahenten durch eine Würgetechnik das Bewusstsein verlor und damit vom Turnier ausgeschlossen wurde. Auch im Finalkampf machte der Gäusportler kurzen Prozess:. Nach bereits 15 Sekunden setzte Riester zu einem Osoto- gari an woraufhin sein Duellant das Gewicht auf das andere Bein verlagerte. Diese Gelegenheit nutzte Riester aus um das unbelastete Bein mit De-ashi barai zu fegen. „Ippon“ und damit Gold für den JC Herrenberg.