Am letzten Novemberwochenende steht für die Judoka des JC Herrenberg traditionell das Kappelbergturnier in Fellbach auf dem Programm, das als letztes landesweites Pokalturnier des Jahres noch einmal ein wichtiges Kräftemessen bietet. In diesem Jahr gingen sieben Nachwuchssportler des Vereins an den Start.
Den Auftakt bestritten am Samstag die Athleten der U15. Henry Wais und Finn Reiss präsentierten sich engagiert und kampfstark, mussten ihre Begegnungen jedoch teilweise denkbar knapp abgeben und verbuchten das Turnier daher vor allem als wichtigen Erfahrungsgewinn. Für die drei Starter der U18 war der Tag klar definiert: Nach überzeugenden Auftritten bei den jüngsten Mannschaftsmeisterschaften wollten sie im Einzelwettbewerb noch einmal voll angreifen.
In der am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm kämpften Andrii Svyrydenko und Fedir Chekh. Svyrydenko überzeugte vor allem durch mehrere Varianten des Schulterwurfs, den er sowohl links- als auch rechtsseitig sowie aus der Kniestellung erfolgreich einsetzte und damit mehrere Siege erzielte. Am Ende stand für ihn ein hart erkämpfter siebter Platz zu Buche. Chekh punktete im Viertelfinale ebenfalls mit einem sauber ausgeführten Schulterwurf und lieferte sich im Anschluss ein kräftezehrendes Halbfinalduell, in dem er trotz zeitweiliger Führung knapp den Finaleinzug verpasste. Im Kampf um Platz drei ließ er jedoch keine Zweifel aufkommen: Nach einer halben Wertung für eine Kontertechnik und starken Aktionen im Boden sorgte erneut sein zuverlässiger Schulterwurf für den entscheidenden Punkt und brachte ihm den verdienten Bronzerang ein.
Illia Protsenko trat zeitgleich auf benachbarter Matte in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm an. Er zeigte bis zum Viertelfinale sehr souveräne Auftritte und warf Markus Winkler aus Heilbronn mit einer sehenswerten Selbstfalltechnik aus der Hauptrunde. Im Halbfinale setzte sich Protsenko in einem intensiven Griffduell durch, indem er einen dominanten Nackengriff etablierte und daraus einen „Yuko“ erzwang – die kleinste mögliche Wertung, die er gekonnt über die Zeit brachte. Das anschließende Finale war kaum an Spannung zu überbieten: Über die vollen vier Minuten wechselten sich Wurf- und Bodentechniken beider Kämpfer ab, bevor sich schließlich sein Kontrahent aus Karlsruhe mit einem Yuko durchsetzen konnte. Protsenko, der das Podium als Tagesziel benannt hatte, durfte sich über eine starke Leistung und die Silbermedaille freuen.

Die Herrenberger U13 konnte am Sonntag nicht vollständig an die Erfolge des Vortags anknüpfen. Zwar erkämpften Leo Reiss und Philipp Hiller zwei Siege für den JC Herrenberg, doch reichte dies diesmal nicht für eine Platzierung im Vorderfeld.
Mit dem Abschluss des Kappelbergturniers geht für große Teile der Nachwuchsabteilung des JC Herrenberg ein erfolgreiches Wettkampfjahr zu Ende. Die Jüngsten, die U11, werden am Nikolaustag noch einmal auf die Matte treten und ihre ersten Erfahrungen im Wettkampf sammeln. Das Turnier hat aber auch gezeigt, dass nicht jeder Kampfplan aufgeht – doch gerade daraus konnten die junge Kampfsportler wertvolle Erkenntnisse gewinnen, von denen sie für das kommende Training und zukünftige Wettkämpfe profitieren werden. Besonders die U18 unterstrich mit ihren starken Auftritten, welches Leistungsniveau mit weiterem Engagement erreichbar ist. Insgesamt bietet das Turnier damit einen ermutigenden Ausblick auf das nächste Jahr, in dem auf den gezeigten Leistungen aufgebaut und die positive Entwicklung des Nachwuchsteams weitergeführt werden kann.
